Was ist eine Bewegungsstörung? Wie behandelt man diese?
Bewegungsstörung:
Eine Bewegungsstörung tritt auf, wenn Bewegungsabläufe fehlerhaft sind und von der betroffenen Person nicht ausreichend oder gar nicht willentlich beeinflusst werden können. Dies kann verschiedene Körperregionen und Funktionen betreffen, darunter häufig die Extremitäten, den Rumpf, den Kopf und die Gesichtsmuskulatur. Funktionen wie Augenbewegungen, Stimmbildung, Aussprache und Schluckfunktion können durch fehlerhafte Bewegungsabläufe beeinträchtigt sein und sich negativ auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken.
Die Entstehungsmechanismen einer Bewegungsstörung sind vielfältig. Es werden dissoziative, funktionelle oder psychogene Bewegungsstörungen von somatischen extrapyramidalen unterschieden. Diese Krankheitsbilder können manchmal familiär gehäuft auftreten, aber auch spontan entstehen. Hinsichtlich Ausprägung und Verteilung gibt es fokale sowie multifokale, segmentale und generalisierte Formen einer Bewegungsstörung.
Die Vielfalt der Bewegungsstörung ermöglicht ebenso vielfältige Ansätze für eine gezielte und vielversprechende Therapie. Eine umfassende Aufklärung über die Erkrankung und Schulung im Umgang damit spielen eine wichtige Rolle und sollten in Gesprächen zwischen Arzt und Patient ausführlich behandelt werden. Oft ist eine regelmäßige und langfristige nicht-medikamentöse Therapie, bestehend aus Physiotherapie, Ergotherapie, Musiktherapie und Sporttherapie, erforderlich, um eine nachhaltige Verbesserung der Symptome zu erzielen.
Viele Formen von Dystonie können neben den genannten nicht-medikamentösen Ansätzen gut mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Die Botulinumtoxintherapie spielt dabei eine wichtige Rolle und kann bei fachgerechter Anwendung zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen.
Parkinson-Erkrankungen lassen sich oft gut mit regelmäßiger Überwachung und Anpassung der medikamentösen Therapie behandeln. Auch Tremor verschiedener Ursachen (essenzieller Tremor, dystoner Tremor, strukturell bedingter Tremor) kann häufig erfolgreich medikamentös behandelt werden.
Eine besondere Therapieform bei Bewegungsstörungen wie Dystonie, Morbus Parkinson und Tremor ist die sogenannte Tiefe Hirnstimulation (THS), auch bekannt als Deep Brain Stimulation (DBS). Mittlerweile gibt es umfangreiche wissenschaftliche und klinische Erfahrungen mit der THS bei diesen Erkrankungen. Diese Erfahrungen spiegeln sich sowohl in laufenden multizentrischen wissenschaftlichen Studien als auch in Berichten von betroffenen Patienten wider.
Die THS wird schon lange nicht mehr als letzte Maßnahme im Endstadium einer Erkrankung durchgeführt. Diese gut etablierte und indizierte Therapiemethode wird vielmehr Patienten im Anfangs- und mittleren Stadium einer Bewegungsstörung als sichere und erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeit angeboten. Das Ziel dieser Therapieform ist es, die Lebensqualität der Betroffenen durch Wiederherstellung der Selbstständigkeit und gegebenenfalls auch der Arbeits- und Leistungsfähigkeit nachhaltig zu verbessern.
In meiner Praxis biete ich eine ausführliche Beratung zu den genannten Krankheitsbildern und Therapieformen an.